In der aktuellen Krisensituation sprechen wir mit unseren Kunden oft über ihre Wertschöpfungskette. Dabei stellen wir fest, dass viele dabei lediglich an ihre Kundengruppen denken. Was verstehen Sie unter dem Begriff «Wertschöpfungskette»? Nach dem amerikanischen Betriebswirtschafter Porter ist es ein Managementkonzept, das die zusammenhängenden Unternehmensaktivitäten des betrieblichen Gütererstellungsprozesses beschreibt. Die Betrachtungsweise konzentriert sich vornehmlich auf interne Prozesse. In der heutigen Wirtschaft jedoch reicht diese auf den eigenen Betrieb gerichtete Betrachtungsweise nicht mehr. Zu schnell ändern sich die Rahmenbedingungen bezüglich Umwelt, Technologie, Gesellschaft usw. Wir sind der Meinung, dass vorgelagerte wie auch nachgelagerte Unternehmen in diese Überlegungen unbedingt miteinbezogen werden müssen. Das heisst, dass Zulieferer, Kunden, Mitarbeitende, Behörden usw., kurz, alle Stakeholder, in die Betrachtungsweise involviert werden müssen.
Wer macht den ersten Schritt? Kommen wir also zurück auf die Krisengespräche im Rahmen von COVID-19. Viele Unternehmen haben sich zu Beginn der Krise rasch die finanzielle Liquidität gesichert. Verwundert stellen sie jetzt fest, dass das Geschäft trotzdem nicht wieder in Fahrt gekommen ist. Der Grund dafür liegt im gemeinsamen Verhalten der Firmen entlang der Wertschöpfungskette: alle warten auf den anderen. Keiner traut sich, den ersten Schritt zu tun. Dabei ist es ganz einfach.
In der Führung haben wir mal gelernt, jede Entscheidung ist besser als keine Entscheidung. Das gilt auch hier. Beginnen Sie mal mit Ihren Stakeholdern entlang Ihrer Wertschöpfungskette zu sprechen. Hören Sie Ihnen zu und achten Sie darauf was Sie beschäftigt. Setzen Sie sich alle zusammen an einen Tisch und erarbeiten Sie eine gemeinsame und möglichst umfassende Sicht der aktuellen Situation. So entsteht gegenseitiges Verständnis und eine solide Basis für weitere Diskussionen – Diskussionen über gemeinsame Aktionen, gegenseitige Unterstützung, kurz über Perspektiven. Denn das ist es, was zurzeit fehlt: Perspektiven. Die Firma, die diesen Prozess angerissen hat und die anderen mit auf diese Reise nimmt, hat noch einen weiteren Vorteil: die Reputation. Sie als treibende Kraft Ihrer Wertschöpfungskette positionieren sich als initiativen, verlässlichen Partner. Dieser Ruf ist unbezahlbar.
Haben Sie nun vor diesen ersten Schritt zu tun? Wir von todai haben mit genau solchen Prozessen Erfahrung gesammelt; gerne helfen wir Ihnen bei der Organisation und unterstützen Sie bei der Durchführung.
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