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Das Selbstverständnis der Business-Frauen

Im Rahmen der SuisseEMEX Ende August, folgte ich der Einladung zum Fokus-Tag für Business Ladies zum Thema «Don’t call me dear!» Ich habe mich auf ein inspirierendes Women Breakfast Meetup gefreut. Endlich mal ein Business Meetup für Frauen statt ein weichgespülter Kuschelworkshop, dachte ich. Davon habe ich genug, von diesem ewigen Benachteiligungsgejammer! Ich will keine Begrüssungen mit Fistelstimme und einem langgezogenen «Haaallooo!», gefolgt von einem verständnisvollen Lächeln. Ich will meine Kompetenz zeigen, mein Können verkaufen, mein Know-how einbringen und teilen. So ging ich voller Hoffnung zur #Pink Hour.

Sorry dear, we do more

Das Thema war angekündigt mit der Frage «Business-Frauen» – gleichberechtigte Akteurin oder Assistentin? Wieder eine Fragestellung mit negativem Touch, dachte ich und sass trotzdem in der zweiten Reihe. Schliesslich wurde auf der Einladung nach dem Interview das Netzwerken grossgeschrieben. Präsentiert wurde ein Interview mit dem Titel «Karriere und Marketing».

Entschuldigt Ladies aber das Interview war lau! Keine Inspiration, nichts Neues, keine Trends, nichts Erhellendes oder gar Motivierendes war darin enthalten. Erneut ging es um die Vereinbarung von Karriere und Familie und Selfmarketing. Das war einmal mehr weibliche Business-Realität von Frauen gemacht und hat mit meiner Business-Realität nichts zu tun.

Ich bin der Meinung, dass wir oft genug darüber gesprochen haben. Wir können und tun längst mehr! Das zeigt auch die Studie «Frauen in der Veranstaltungsindustrie», welche aufgrund einer gemeinsamen Umfrage von tw tagungswirtschaft, m+a report und der IMEX Gruppe gemacht wurde.

Mehr Selbstvertrauen, bitte

In der Studie steht, dass über 80% der Teilnehmerinnen Vollzeitangestellte sind. Drei von zehn sind Führungskräfte, jede zehnte ist Inhaberin. Zwei Drittel der Befragten sagen, «Ja, ich liebe meinen Job». Warum, bitte schön, setzen wir an einem solchen Anlass den Fokus noch immer auf die Benachteiligung der Frau, wenn wir doch offensichtlich erfolgreich sind? Kein Mann tut dies!

Über 70% der befragten Frauen fühlen sich im Vergleich zu Ihren Kollegen gleichbehandelt. Wir sind längst angekommen, nun müssen wir endlich mehr wagen. Mit Kuschelworkshops und pinken Foulards gelingt uns das nicht, wehrte Kolleginnen. Hören wir also auf, uns in Mitleid zu suhlen und fokussieren wir uns stattdessen auf das Erreichte und bauen darauf auf. So kommen wir voran.

Stark genug für den Erfolg

«Frauen scheinen oft zu wenig zu wagen und für sich und ihre Fähigkeiten einzustehen. Das muss sich ändern.», heisst es in der Studie. Ja, richtig! Wir geben uns emanzipiert, fordern Gleichberechtigung, Lohngleichheit und Karrierechancen und dann wollen wir angefragt werden, ob wir befördert werden möchten? Hallo!? Was ist los mit unserem Selbstverständnis? Darüber sollten wir reden! Sind wir stark genug unseren Erfolg selbst zu erreichen oder brauchen wir den Goodwill der Männer? Ich will für meine Leistung, mein Können, meine Kompetenz belohnt werden nicht für mein Frau-Sein. Wir brauchen keine Quote, wir brauchen ein gesundes Selbstverständnis der Frau. Zeigt euer Können, leistet gute Arbeit und fordert die Beförderung ein. Unsere Kollegen machen es nicht anders.

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