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Netzwerken? Ja, ich habe viele Kontakte auf LinkedIn.

So, Leute, da bin ich wieder. Hatte in letzter Zeit einiges zu tun und durfte nebst all dem meine Netzwerkaktivitäten nicht vernachlässigen. Ja! Netzwerken ist nebst meiner Tätigkeit als Unternehmenslotse eine meiner Haupttätigkeiten. Und ja, es braucht viel Zeit, Energie und Disziplin. Und gleich vorneweg: nein, es reicht nicht sich mit vielen Kontakten auf sozialen Medien zu brüsten. Bevor ich den Schritt in die Selbständigkeit gewagt habe, überlegte ich mir genau, was es für mich bedeutet und welche Konsequenzen diese Veränderung mit sich bringen würde. Eine der wichtigsten Erkenntnisse war, Netzwerken gehört ab sofort zum Kerngeschäft. Das heisst, ich musste zu Beginn zirka 60% meiner Zeit ins Netzwerken investieren. Dabei war ich der Ansicht schon über eine beträchtliche Anzahl von Kontakten und Verbindungen zu verfügen. Das war auch richtig, nur eben noch kein funktionierendes Netzwerk.

Die erste Hürde Im Nebenamt in der Freiwilligenarbeit bin ich Mentor beim RAV Zürich. In dieser Betätigung helfe ich qualifizierten 50+ Arbeitssuchenden wieder einen Job zu finden. Viele dieser Personen waren lange Jahre im Arbeitsprozess integriert und mussten sich deshalb schon lange nicht mehr um einen Job kümmern bzw. sich bewerben. Eine der Hauptherausforderungen für sie ist, dass sie ihr breites Wissen nicht mehr in einem CV für eine Bewerbung zweckdienlich darstellen können. Sie haben bis heute einfach „zu viel“ Erfahrung gesammelt, als dass diese noch in einem Schreiben gelesen würde. Das wiederum bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Bewerbung gar nicht gelesen wird, sehr gross ist. Das hat zur Folge, dass sie sich nicht auf dem konventionellen Weg bewerben können. Konsequenz daraus: sie müssen netzwerken; sie müssen raus, über ihre Fähigkeiten sprechen, sich darstellen, sich präsentieren. Und genau hier steht die erste Hürde. Viele haben schlicht ihr Netzwerk in den vergangenen 10 bis 20 Jahren vernachlässigt, wenn sie denn überhaupt eins aufgebaut haben. Dann kommt sofort der Einwand „Ich kann mich doch jetzt nicht einfach so melden…“. Doch, das kann man. Die meisten freuen sich nämlich von einer ehemaligen Ausbildungskollegin, einem Klassenkameraden, einer ehemaligen Mitarbeiterin zu hören, ihn/sie zu treffen und zu erfahren was aus ihm/ihr geworden ist. Viele Leute haben ein erkleckliches Netzwerk, schlafend zwar, sind sich dessen jedoch nicht bewusst.

Das Netzwerk mit Mehrwert Wenn diese Hürde mal genommen ist, kommen sofort neue Bedenken: „Ich kann denen doch nicht erzählen, dass ich arbeitslos bin!“. Doch! Genau das müssen sie. Klar nicht im ersten Satz aber es muss erwähnt werden, dass man auf der Suche ist. Diese Person hat nämlich auch ein Netzwerk… Und das bringt uns zum Kern der Geschichte, zum eigentlichen Grund, weshalb netzwerken wichtig ist. Die Netzwerke des Netzwerkes sind es, was es so unheimlich interessant und wertvoll macht. Das ist auch eine meiner Aufgaben im Mentoring: ich kann den Arbeitssuchenden durch die Netzwerke in meinem Netzwerk neue Möglichkeiten und Zugänge eröffnen. Und so haben schon etliche unerwartete Lösungen und Opportunitäten gewonnen. Ich bin mir bewusst, dass sich das ganze etwas schwieriger darstellt, wenn man in einen Beruf eingebunden ist. Jedoch sollte man es schaffen, in 12 Monaten 24 Treffen zu vereinbaren (alle 2 Wochen eines…). Also Leute, auf zum nächsten Anlass, zum nächsten Apéro. Und sprechen Sie nicht nur mit jenen, die Sie kennen, sondern mindestens mit einer Person, die Sie noch nicht kennen. Und lernen Sie sie kennen. In diesem Sinne: Viel Freude mit alten und neuen Bekanntschaften. Und die besten Wünsche mit in ein erfolgreiches 2017.

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