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Generation Y und Führung

Was bitte ist die Generation Y? Alle kennen den Ausdruck. Viele haben grossen Respekt vor diesen unkonventionellen, aufmüpfigen, selbstsicheren und zum Teil egoistischen Arbeitskräften. Aber stimmen denn diese Attribute? Stimmt die Wahrnehmung? Zuerst mal, und damit sind sicher die meisten einverstanden, sind sie anders als wir, die Baby Boomer. Während wir „leben um zu arbeiten“, „arbeitet die Generation X um zu leben“ wohingegen die Generation Y „beim Arbeiten lebt“. Das ist sicher drastisch zusammengefasst, stimmt aber in der Essenz.

Der gesunde Egoismus der Generation Y Die Generation Y wurde durch das Verhalten, die Werte, die Entscheide der Baby Boomer stark beeinflusst. So haben wir ihnen vorgelebt wie es sich anfühlt, wenn man seine Zeit, seine Person, ja seine Gesundheit der Unternehmung opfert um dann bei der nächsten Reorganisation kurz und kalt auf die Strasse gestellt zu werden oder noch schlimmer, einen Herzinfarkt oder ähnliches zu erfahren. Dank kriegt man in keinem Fall und wenn doch, so hilft er nichts. Daraus haben die „Ypsiloner“ gelernt. Das heisst jetzt nicht, dass sie sich nicht ins Zeug legen. Im Gegenteil! Jedoch verlieren sie bei all den Anstrengungen nie den persönlichen Benefit aus den Augen. Es ist ein gesunder Egoismus, dem der Selbstrealisierungsplan zu Grunde liegt. Die Generation Y will bei allem Persönlichen-weiterkommen, doch auch mitgestalten. Jedoch orientieren sie sich weniger an Hierarchien als vielmehr an Kompetenzen. Sie aufzuhalten schlägt fehl. Sie sind wie Wasser. Sie suchen sich ihren eigenen Weg. Sie tauschen sich untereinander aus, sie umgehen Hindernisse und sind, wenn’s nicht passt, plötzlich weg, weil ihnen ein anderes Umfeld, ein anderes Team bessere Möglichkeiten bietet.

Wettbewerbsvorteil dank guter Führung So! Und nun ist hier der erfahrene, passionierte Baby Boomer Chef und muss sich mit solchen Individuen auseinandersetzten. Eigentlich sollte er sie führen. Gewisse Chefs denken, dass es besser sei, gar keine „Ypsiloner“ einzustellen. Das sind dann wohl eher die Manager als die richtigen Führungskräfte, die so denken. Denn wir kommen schlicht nicht um sie herum. «Gute Führung ist der einzige nicht kopierbare Wettbewerbsvorteil». Und dieses Umfeld ist es, was gute Arbeitskräfte, auch der Generation Y, anzieht: charismatisch, jedoch nicht selbstverliebt, selbstbewusst, aber nicht überheblich, durchsetzungsstark, aber nicht rücksichtslos, empathisch, aber konsequent, gradlinig, jedoch nicht engstirnig. Das ist das, was eine gute Führungskraft schon heute ausmacht. Es ist diese Flexibilität, Individualität und die Liebe zu den Menschen (= Dogma der Führung), die eine erfolgreiche Führung der Generation Y ausmachen. Klar haben sie ihre Eigenheiten; so zum Beispiel ein hohes Mass an Leistungsorientierung, starke Gemeinschaftsorientierung, sie sind sehr gut informiert, sie denken sehr früh global, verfügen über starken Freiheitsdrang, starkes Selbstbewusstsein und geringe Machtdistanz. Selbstverständlich sind diese Eigenschaften auch bei der Generation Y normalverteilt, jedoch stimmt die Tendenz übers Ganze gesehen. Berücksichtigt man diese Eigenheiten, geht man auf sie ein (und das muss man, will man junge, gutausgebildete Arbeitskräfte einstellen), ist die Führung von „Ypsilonern“ keine Hexerei. Ach ja, noch was. Das hab ich schon an anderer Stelle geschrieben: Sie schauen besser, dass Sie das mit der Generation Y und deren Integration in Ihrem Betrieb hinkriegen. In 4-5 Jahren fehlen uns nämlich zirka 500’000 Arbeitskräfte in der Schweiz. Wir sind also auf die Generation Y angewiesen und müssen mit ihr klar kommen, nolens volens.

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